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Erklärung zum Wassermannzeitalter und zur Präzession

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Kurzkommentar zur Farbtafel: Felder und Häuser im Zodiakus

In fast allen Weltreligionen warten die Menschen auf ein »Neues Zeitalter«. Für die »New Age People« ist es das astrologische Wassermann-Zeitalter, das etwa zu unserer Zeit anbricht. Solche Weltzeitalter gibt es, weil die Sternbilder ihre Lage zu den Monaten in der Wirklichkeit verändern. Im Verlauf von 25868 Jahren (= 1 Weltenjahr) durchläuft der Frühlingspunkt als Schnittpunkt zweier Äquatorkreise einmal den von der Astrologie angenommenen Tierkreis mit seinen 12 Häusern rückwärts, und alle *2156 Jahre (= 1 Weltenmonat) gelangt die Erde unter den Einfluß eines anders gedrehten Tierkreises, der dann die ganze Epoche prägt. Aber wieso überhaupt wandert der Frühlingspunkt?

Zunächst dürfen wir den Frühlingspunkt primär nicht als einen Zeitpunkt (21. März) verstehen, sondern als ein Ereignis im Raum: Auf ihrer (scheinbaren) Bahn in der Ebene der Ekliptik kreuzt die Sonne - von Süden kommend - die Ebene des Erdäquators. Dieses Ereignis findet an einem Punkt im Weltraum statt, und mit diesem Ereignis beginnt laut Definition der Frühling (ein Punkt in der Zeit). Nun warten wir, bis sich genau dieses Ereignis wiederholt, also bis zum nächsten Durchgang der Sonne (von Süden kommend) an diesem Punkt im Raum, und nennen die verflossene Zeit »1 Jahr« (tropisches), das wir anschließend in Monate, Tage, Stunden usw. einteilen können. So wird aus dem Frühlingspunkt im Raum ein Punkt in der Zeit, die Frühjahrstagundnachtgleiche. Da diese viel leichter auf der Erde zu messen ist, hat man sie wahrscheinlich schon viel früher gekannt, aber irgendwann mit dem Ereignis im Weltraum verknüpft. Jemand, der das Sonnenjahr ursprünglich als Zeitmessungseinheit sinnvoll einrichtete und den Frühlingsanfang mit dem Sternbild Widder verknüpfte (weil es der astronomischen Realität seiner Zeit entsprach), muß zwischen *2312 und *156 v.Chr gelebt haben, im »Zeitalter des Widders«, wie man heute sagen würde. [Die vom Wendejahr 2000 der Christlichen Ära (mit dem eben genannten Maß des »Weltenmonats«) zurückgerechneten *Jahreszahlen sind deshalb nicht als Punkte, sondern als Übergangszeiträume zu verstehen.]

Etwa *1234 lag der Frühlingspunkt mitten im Sternbild Widder, als er zum erstenmal bestimmt wurde. Natürlich bekam er deshalb seinen zweiten Namen Widderpunkt, von dem aus man den Frühling zählte. Das war in der Zeit etwa der 1. April. Der April »eröffnete« das Jahr (lat. 'aperire' »offengehen«). Wäre der Frühlingspunkt *2156 Jahre (= 1 Präzessionsmonat, Weltenmonat oder Sternzeichen) früher entdeckt worden, hätte man ihn »Stierpunkt« genannt. Für diese Möglichkeit spricht tatsächlich der Stierkult im alten Ägypten und auf Kreta. Die Sternzeichen (des astrologischen Systems) waren damals noch mit den Sternbildern (der astronomischen Wirklichkeit) identisch. Nun hatten die Akkader für tausend Jahre Ruhe, bis der griechische Astronom und Geograph Hipparch von Nizäa (Nikaia am Hellespont) angeblich als erster im Jahre 128 v.Chr. erkannte, daß sich der Frühlingspunkt am Himmel langsam verschob, und zwar jährlich um 50,1" (Bogensekunden) rückwärts. So war der Punkt inzwischen am Anfang des Sternbilds Widder angekommen und fiel im Laufe der Zeit ins Sternbild der Fische zurück, oder - andersherum gesagt - das Sternbild Fische überholte den Frühlingspunkt, es »schritt voran« (lat. 'praecedere' > Präzession). Der Begriff Präzession für dieses Phänomen wird im Wörterbuch so erklärt: "Schwanken der Achse eines rotierenden Körpers unter dem Einfluß äußerer Kräfte." Die Erdachse liegt nicht ganz starr im Raum, sondern taumelt wie die Achse eines Kreisels (eigentlich Doppelkreisels in Stundenglasform: zwei Kegel mit den Spitzen aufeinander), wobei die Pole der Achse ganz langsam »vor-rücken« (deshalb »Präzession«) und dabei ungefähr je einen Kreis beschreiben. Mit der vorantaumelnden Erdachse taumelt auch die zugehörige Äquatorebene voran, so daß die Sonne bei ihrem (scheinbaren) Jahreslauf auf der Ebene der Ekliptik die Äquatorebene schon erreicht und sie schneidet (im Frühlingspunkt), wenn sie einen ganzen Umlauf von 360° noch nicht vollendet hat, sondern erst 359° 59' und 9,9". Das nennt man ein »tropisches Jahr«. Es fehlen 50,1" (Bogensekunden) Raum oder 20 Minuten Zeit gegenüber dem »siderischen Jahr« (bis die Sonne also wieder in der gleichen Fixsternkonstellation steht). Der so erreichte Punkt im Raum ist laut Definition der Frühlingspunkt, und die verflossene Rundenzeit heißt ohne Einschränkung »1 Jahr«. Entscheidend ist die Einsicht, daß bei diesem Vorgang keine Zeit (im tropischen Jahr) verlorengeht, weil die Zeit sekundär nach dem Ereignis definiert wird und auch immer gleich bleibt. Was verlorengeht, ist ein Stück Sonnenumlauf im Raum, gemessen gegen den Hintergrund der Fixsterne.

Nun gingen die Jahre ins Land, und der alte »Widderpunkt« (Frühlingsanfang) wurde ein echter Fischepunkt und wanderte rückwärts in den März hinein. Zu der Zeit muß es das esoterische System der Zuordnungen schon gegeben haben (das ägyptische Totenbuch ist 1500 Jahre älter!), aber die Einbindung des beweglichen Frühlingspunktes in das System drohte es zu zerstören. Auf dem Konzil zu Nicäa (Nikaia) im Jahre 325 n.Chr. wurde eine radikale Lösung gefunden. Man fixierte den Zeitring mit dem Frühlingspunkt am 21. März und differenzierte zwischen Sternbildern und Sternzeichen. Fortan waren die Symbole im Innern unserer Scheibe nur noch »Sternzeichen« des Systems und mit allen anderen Zuordnungen unveränderlich verbunden. Die wahren »Sternbilder« aber wurden zur weiteren Drehung freigegeben, bekamen wieder ihren Platz am Himmel, und der Frühlingspunkt mit seinem alten Namen »Widderpunkt« wurde als Anfang des Sternzeichens Widder definiert, obwohl er sich auf seiner Wanderung schon im Sternbild der Fische befand. Der Widder als Zeichen konnte am Himmel durch die Bilder wandern, und er konnte doch bleiben, wo er im System der Zeichen war. Damit beginnt der Frühling für alle Zeiten mit Beginn des Sternzeichens Widder (und meteorologisch mit dem Monat März), aber dieses Sternzeichen (am Punkt befestigt) wandert rückwärts durch die Sternbilder und erreicht etwa im Jahr *2000 die Grenze zum Sternzeichen des Wassermanns (am Himmel), ein Ereignis, mit dem das Weltzeitalter der Fische endet (in dem wir jetzt leben) und das astrologische »Sternzeitalter des Wassermanns« beginnt - und immer so weiter, alle *2156 Jahre ein neues Zeitalter. Durch diese gedankliche Differenzierung der Zeichen und Bilder konnten die Zeichen unveränderlich existieren, losgekoppelt von der sich verändernden Wirklichkeit, und wurden ein- für allemal im System fixiert, dessen tatsächliche astronomische Grundlage inzwischen der Unterbau eines großen Gedankengebäudes (des Impurismus) geworden war.

Und das ist noch zu einfach gedacht. Alle Angaben, die wir oben mit einem Sternchen (*) versehen haben, beruhen auf dem »Weltenmonat« von 2156 Jahren. Drössler schreibt 1984: "In Wirklichkeit verlagert sich der Frühlingspunkt aber erst in etwa 560 [*575] Jahren in das Tierkreissternbild Wassermann." Der Unterschied in der Betrachtungsweise kommt aus der Unterscheidung von Sternzeichen und Sternbildern. Der Weltenmonat und alle unsere Zahlen mit Sternchen (*) ergeben sich nämlich aus der Teilung des unbestrittenen Weltenjahres von 25868 Erdenjahren in zwölf gleiche Teile und beziehen sich damit auf die Sternzeichen, die aber gar nicht der "Wirklichkeit" entsprechen. Zum Verständnis müssen wir den Begriff Häuser der Planeten klären. Die Umlaufbahnen der Planeten liegen ungefähr im Himmelsband der Sternbilder des astronomischen Zodiak. Diesen Kreis der Ekliptik teilt man so in zwölf Abschnitte ein, daß die Sternbilder jeweils hineinpassen, und nennt die zwölf Teile des wirklichen Himmelsraumes Felder, »Orte« oder »Räume«. Da die Sternbilder aber verschiedene Größen haben, sind auch die zwölf Felder verschieden groß. Man zählt sie (von I bis XII) der Reihe nach in der Runde, beginnend beim Sternbild Widder. In unserer Rundzeichnung mit Zwölferteilung sieht man im Innenkreis die »Sternzeichen« des astrologischen Zodiakus. Hier ist der Tierkreis in zwölf gleich große Sektoren (zu je 30°) unterteilt, die man Häuser nennt. Strenge Astrologen halten die Begriffe »Felder« (für die Bilder) und »Häuser« (für die Zeichen) getrennt, doch selbst im Brockhaus wird nicht genau unterschieden. Die sieben »Planeten« (im alten Sinne: mit Sonne und Mond) haben ihre »Häuser« im (inneren) Tierkreis mit seinen Zeichen. Der Mond hat nur ein Nachthaus (im Krebs), die Sonne nur ein Taghaus (im Löwen); die anderen fünf haben zwei Domizile, eins für die Nacht (linksherum vom Mond aus) und eins für den Tag (rechtsherum von der Sonne aus).

Nun erinnern wir uns, daß der Widderpunkt rückwärts wandert, und zwar »in Wirklichkeit« durch die Bilder in den Feldern, und bei dieser langsamen Drehung nimmt er das ganze astrologische System von Häusern und Zuordnungen mit sich. Nur leider sind die Größen der Bild-Feld-Sektoren verschieden! Diese Größendifferenz haben wir auf der obigen Farbtafel dargestellt. Das astronomische Feld mit dem Sternbild der Fische ist z.B. breiter als das astrologische Haus der Fische. Und weil die »Felder« der »Sternbilder« am Himmel verschieden groß sind, schwankt die Präzession "in Wirklichkeit" zwischen einer Durchgangszeit von 3300 Jahren (für die Jungfrau) und 1300 Jahren (für die Waage). Die Wanderung des Frühlingspunktes durch Feld und Bild der Fische dauert 2731 Jahre (nicht nur die 2156 Jahre für den 30°-Sektor von Haus und Zeichen der Fische). Etwa im Jahre 100 v.Chr. begann die reale Wanderung des Widderpunktes durch das Bildfeld der Fische. Da die beiden Ringe (der Häuser und der Felder) an irgendeinem Punkt synchronisiert werden müssen, bietet sich das Jahr 156 v.Chr. als geeigneter Zeitpunkt an. Nach einem Weltenmonat von 2156 Jahren beginnt das New Age demnach astrologisch im Jahre 2000. In Wirklichkeit aber braucht der Frühlingspunkt für seinen Lauf durch das übergroße Fischebild 2731 Jahre, und das Wassermann-Zeitalter beginnt danach astronomisch erst 2575 n.Chr.! Das neue Weltenjahr wird nur 1796 Jahre dauern (weil das Wassermann-Feld entsprechend kleiner ist). Die obigen Angaben mit Sternchen (*) sind also nicht falsch, sie haben nur die Zeichen (und Häuser) als Bezugsgröße und sind mit gleich langen Wanderzeiten berechnet. Die sind aber fiktiv und virtuell wie das ganze Gedankengebäude und deshalb systemimmanent richtig. Unsere Zahlen sind zu genau (wegen der anschaulichen Rechnung). In Wirklichkeit sind die Felder größer als ihre sichtbaren Bilder. Die Bilder (auch außerhalb des Zodiakus, insgesamt 88) wurden erst von der modernen Astronomie so begrenzt, daß zwischen ihnen am ganzen Himmel keine Lücken bleiben. Der Frühlingspunkt verbraucht demnach auf seiner Wanderung viele Jahre für die Abstände zwischen den eigentlichen Bildern des Tierkreises. Insgesamt kann man deshalb nicht kommentarlos exakt sagen, wann das Wassermann-Zeitalter beginnt.

Unsere Art der Zeitrechnung, die sog. Christliche Ära, wurde erst 525 n.Chr. im Auftrag des Papstes durch den römischen Mönch Dionysius Exiguus begründet. Er zählte die Jahre »anni ab incarnatione domini«, indem er die Geburt Christi (das Jahr 1) für das Jahr 754 der varronischen Ära berechnete. Die Zählung der Jahre »vor Christi Geburt« ist erst nach Karl dem Großen üblich geworden. Im übrigen soll sich der Mönch um sechs Jahre verrechnet haben. Bellinger formuliert die Hoffnung auf eine neue Humanität, die viele mit dem anbrechenden Wassermann-Zeitalter (»New Age«) verbinden: "Frauen und Männer, Menschen und Völker können zu einer neuen dynamischen Einheit und synthetischen Bewußtseinsstufe zusammenwachsen, da das in Okkultismus und Esoterik bisher nur »Eingeweihten« zugängliche, verborgene Wissen über das volle Menschsein im neuen Wassermann-Zeitalter jeder und jedem zugänglich ist und zur Erfahrungs- und Lebensform aller gehört." (G.J. Bellinger: Im Himmel wie auf Erden, S. 500)

Da wir den Verrat des Wissens durch Eingeweihte wohl nicht erwarten dürfen, hoffe ich persönlich, mit meinem Buch einen Anstoß zu weiteren öffentlichen Forschungen zu geben, um die verborgenen Gedanken der völkerverbindenden impuristischen Lehre in voller Klarheit herauszuarbeiten.

Für einen sauberen Ausdruck der Zeichnung folgt hier die Datei im pdf-Format:
newage.pdf

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